Grundlegende Änderungen im Bürgergeldgesetz
22. Januar 2023
- Abschaffung des Vermittlungsvorrangs, stattdessen Aus- und Weiterbildungen / vorher max. Arbeitspflicht, noch so schlecht entlohnt und noch so prekär (§ 3 Abs. 1 S. 3 SGB II)
- Einjährige Karenzzeiten für Wohnen und Vermögen im SGB II und SGB XII (§ 12 Ans. 1 SGB II/§ 22 Abs. 1 SGB II; § 35 Abs. 1 SGB XII, § 90 Abs. 1 SGB XII)
- Erhöhung der Einkommensfreibeträge für U-25-jährige junge Menschen
- Grundfreibetrag von 520 € bei Erwerbseinkommen von Schüler:innen, Studierenden und Auszubildenden / derzeit 100 € + Erwerbstätigenfreibetrag von 20 % (§ 11b Abs. 2b SGB II, § 82 Abs. 6 S. 4 SGB XII)
- Nachwirkung des Freibetrags bis drei Monate nach Schulausbildung (Überbrückung). – Anrechnungsfreiheit von Einkünften aus Ferienjobs für Schüler:innen unter 25 Jahren und Ausweitung der Regelung auf das SGB XII / vorher bis 2.400 €) (§ 11a Abs. 7 SGB II, § 82 Abs. 6 S. 1 SGB XII)
- Förderung von Weiterbildung und Qualifizierung
- Zukünftig dreijährige Berufsausbildung / vorher max. zwei Jahre
- Weiterbildungsgeld in Höhe von 150 €/mtl. und Prüfungsprämien (1.000 €/1.500 €) bei berufsabschlussbezogenen Weiterbildungen (§ 87a Abs. 1 u. 2 SGB III) sowie Bürgergeldbonus in Höhe von 75 €/mtl. (§ 16 j SGB II). / neu
- SGB III: Alg-I-Anspruch läuft nach einer Weiterbildung mindestens drei Monate weiter (§ 148 Abs. 3 SGB III; ab 1.7.2023) / neu
- Reduktion und Begrenzung der Sanktionen (10%-bei erster, 20 % bei zweiter und 30 % bei dritter Sanktion; maximal. 30 % Sanktion) (§ 31a SGB II) / besser als BVerfG-Urteil
- Reduktion der Höhe von Aufrechnungen (bei für Darlehen auf 5 % des RS) / vorher 10 % des RS (§ 42a Abs. 4 S. 1 SGB II; ab 1.7.2023)